Fronleichnams-
Prozession

Photo Archiv Pius Werlen
Um 1920. In der Bildmitte, im Hintergrund, das Pfarrhaus von Münster 

 

Das Pfarrhaus
und Kardinal Schiner
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Das Pfarrhaus wurde im Jahr 1509 erbaut. Es ist also fast 500 jährig. Auf der Ostseite erinnert ein Gedenkstein an Kardinal Matthäus Schiner, den Fürstbischof des Wallis. Er wurde 1465 in Mühlebach bei Ernen geboren. Zu jener Zeit war er ein guter Freund des damaligen Pfarrers von Münster. Das war gut für Münster.  Als Fürstbischof verfügte er über kirchliche und politische Macht. Er war das Haupt der Kirche und des Staates und übte einen grossen und nachhaltigen Einfluss aus. Nicht nur auf das Wallis, sondern auf die ganze damalige Schweiz und Europa.           

Der Papst stand mit Frankreich auf Kriegsfuss. Schiner hielt zum Papst. Sein früherer Jugendfreund Jörg Supersaxo unterstützte den König von Frankreich.  Schiner kam in grosse Schwierigkeiten. Er hatte gegen den „unerreichten Volksschmeichler“ Jörg Supersaxo, der jetzt ein erbitterter Feind geworden war, keine Chance, und er musste das Land verlassen. Die letzte Nacht in seiner Heimat verbrachte er bei seinem Freund, den Pfarrer von Münster. Von hier aus ging es über den Griespass nach Rom.

Illustration "650 Jahre
Schweizergeschichte".

1941 von Eduard A. Gessler  Kardinal Schiner, 1515.

Im Jahre 1515 kämpfte er in der berühmten Schlacht von Marignano gegen die französische Armee. Er ging auch zum König von England, um ihn zu bitten, den Papst im Kampf gegen Frankreich zu unterstützen. Er wurde Kardinal und war Kandidat bei der Papstwahl. Er starb 1522 in Rom und wurde daselbst beerdigt. Kein Schweizer hatte je eine vergleichbare politische Bedeutung in Europa.

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